Wir schreiben das Jahr 1969.

Kaum hatte ich die Gesellenprüfung meiner ersten Lehre hinter mir , wusste ich nur eines genau: Diesen Beruf will ich nicht ausüben. Mehr nicht. Noch von der Abschlußfeier trieben mich die Zeichen der Zeit auf die Straße:

Ich wurde erst mal Hippie. Ja, vielleicht auch nur ein Auszeithippie. Aber immerhin kam ich auf den Kreuzwegen der europäischen Städten auf die Spur meiner neuen Berufung. Denn um den „Lebensunterhalt“ zu finanzieren, bog ich aus versilbertem Kupferdraht, Glas- und Holzperlen meine erste Schmuckkollektion zusammen.
Das erstes internationale Geschäft eröffnete ich auf den Treppen von Sacré-Cœur in Paris.

Leider haben mir die Flics die Freude meines ersten verkauften Ringes an eine amerikanische Touristin und den  2-Dollar-Erlös nicht lange vergönnt .

Was soll´s. Es muß so wie so mehr „Hand und Fuß“ haben….

….. und so landete ich in der sagenumwogenden, tristen Goldstadt Pforzheim und wurde erst mal ein ganz profaner  Juwelengoldschmied. Aber der am Feierabend seine wunden Goldfinger leckte und  blind vom Geglitzer der Brillanten von einer kleinen Goldschmiedewerkstatt, in  die Welt seiner Schmuckbekanntschaften zu Hause ist, träumte……….

……und das Goldschmiedeleben spülte mich vom Schwarzwald an das rechte Isarufer wo ich heute fest verankert im wohl interessantesten Quartier Münchens meinen Traum weiter verwirkliche.

Bernhard Kiefer